Jaja, wie passend! Aber der Hintergrund ist ein ganz anderer: Altweibersommer ist eine so genannte Singularität und bezeichnet einen Zeitabschnitt gleichmäßiger Witterung im Spätjahr, oft im September, welcher sich durch ein Hochdruckgebiet, stabiles Wetter und ein warmes Ausklingen des Sommers auszeichnet.
Der Name leitet sich von Spinnfäden her, mit denen junge Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln. Mit „weiben“ wurde im Altdeutschen das Knüpfen der Spinnweben bezeichnet, weben also. In norddeutschen Dialekten nennt man die Altweibersommerfäden Metten, Mettken oder Mettjen (als Verkleinerungsform von Made, d.h. man hielt sie für Raupengespinst). Wegen der lautlichen Ähnlichkeit wurde dieser Begriff wohl volksetymologisch zu Mädchen umgedeutet.
Der Begriff „Singularität“ ist mir aus Science Fiction Filmen und Romanen zwar gut bekannt, aber auch hier ist etwas ganz anderes gemeint, man lernt doch nie aus!
Der Begriff Singularität (lat. singularis: einzeln, einzigartig) bezeichnet in der Meteorologie sogenannte Witterungsregelfälle. Das sind Wetterlagen, die zu bestimmten Zeitabschnitten im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten. Die Ursache dieser Regelmäßigkeit liegt im zyklischen Verlauf des Sonnenstandes, in – auch damit verbundenen – Temperaturänderungen und wiederkehrenden Strömungen (Großwetterlage), die auch im langjährigen Durchschnitt nicht verschwinden. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass das Eintreffen der Singularitäten zu einem bestimmten Stichtag oder Zeitraum auch sehr von Zufällen abhängig ist; außerdem treten diese Ereignisse meist nicht einmal in zwei Dritteln aller beobachteten Jahre auf.
Bekannte Singularitäten in Mitteleuropa sind zum Beispiel der Märzwinter, die Eisheiligen, die Schafskälte, der Altweibersommer, die Hundstage, der Martini-Sommer und das Weihnachtstauwetter.
Der Begriff „Singularität“ wurde von August Schmauss in den 1920er Jahren eingeführt, seitdem nannte man die Erforschung dieser Regelmäßigkeiten im Jahresgang der Witterung „Singularitätenforschung“. Ihren Höhepunkt hatte die Singularitätenforschung bis in die 1940er Jahre. Ziel war es, eine Wettervorhersage aufgrund dieser wiederkehrenden Ereignisse zu ermöglichen, was jedoch aufgegeben werden musste. In den 1950er Jahren wurde dann die Singularitätenforschung von Franz Baur zur Erforschung der Großwetterlagen weiterentwickelt. [Quelle: Wikipedia]
So ist das also! Die letzten Tage war es auch wirklich genial schön! Es wird zwar nächtens schon ganz schön kühl, unter 10°, gestern bin ich um 8:00 mit dem Fahrrad und kurzen Hosen zum Bäcker gestrampelt und da hat es mich tatsächlich schon an den Beinen gefroren, aber bis 9:00 hatten wir dann schon fast 20° und nachmittags durchaus über 30!
Grad macht die Singularität allerdings Spiriferenzchen. Es hat sich ein Gewitter zusammengebraut und es giesst wie aus Eimern, Pech auf der einen Seite, gut so auf der anderen. Meine Wiese im Garten versteppte schon wieder in den letzten Wochen, also ist Regen wirklich bitter nötig! Auf der anderen Seite hattte ich heute wieder ein Lagerfeuer angeschürt, das aber wegen des heftigen Windes, der dem Gewitter voranging und dem entsprechenden Funkenflug leider ab- bzw. ausgeblasen werden musste. In realiter mit der Giesskanne gelöscht.
Dabei war das heute so genial, da bei den Nachbarn hinter der Mauer schon wieder eine lautstarke Fete angesagt war, und ich beschlossen hatte, verdammt nochmal, ich mach das jetzt auch, „das Imperium schlägt zurück!“ Den ganzen Nachmittag über hatte mich schon deren ohne Unterbrechung hysterisch kreischendes Kleinkind so genervt, dass ich vom Garten in die Küche ausweichen musste. Was ist bloß mit diesem Baby los, das ist ja nicht normal, es tönt seit Wochen wie eine angestochene Sau, kriegt das Zähne oder was? Meine Nerven!
In der Küche wurde abgesehen davon in den letzten zwei Tagen folgendes produziert: Blumenkohlsuppe, Zwiebel- und Champignon-Pakoras, Gurken-Mint-Lassi, Mango-Orangen-Sorbet, Pflaumenkuchen (was sonst?), Obatzder, die Rezepte und Fotos dazu kommen noch beizeiten. Im Garten wurden zwei wunderschöne Kränze mit Hopfenzapfen und Hagenbutten gebastelt, auch dazu noch mehr.
Nun, nachdem ich die sich anbahnende Fete an der lautstarken Musik aus der Garage, aus dem Auto (auch eine Möglichkeit, Lärm zu machen) registriert hatte, habe ich kurzerhand beschlossen, Holz zu holen und ein Gegenfeuer zu entfachen. Als ich mit dem vollen Beutel zurückkam, standen zwei leere, also auf Befüllung wartende Marmeladengläschen vor der Tür, und das kann im Prinzip nur von Moni kommen. Da ich nur maximal 30 Minuten weg war, habe ich ihr Handy angerufen, M&M haben flugs mit dem Auto gewendet, ich bin inzwischen Bier holen gegangen, „und schon war die Party im Gange“ ums mal mit Achim Reichel auszudrücken, „grins“.
Dann kam aber leider dieser ziemlich heftige Wind auf, was einem den Spass mit dem kleinen Lagerfeuer flugs verderben kann. Wir haben zwei Stunden lang ausgeharrt, aber dann war endgültig Schluss mit lustig. Die beiden sind nach Hause, ich hab alles, was nicht Niet- und Nagel- und Regenfest ist, nach innen geholt, aber schön wars trotzdem!
Moni kommt morgen zum Pflaumenkuchen essen und hinterher wollen wir nochmal einen Beutezug unternehmen. Allgemein einstimmige Feststellung: Das Leben könnte so schön sein, wenn man nur in Ruhe gelassen würde!
Und da gab es mal, in den späten 70ern ein so genial schönes Lied, das leider heutzutage nicht mehr auffindbar ist, ausser einer unsäglichen YT Aufnahme, homemade offenbar, nun zumindest den Text gibt es noch:
Power
Just give me the warm power of the sun
Give me the steady flow of a waterfall
Give me the spirit of living things as they return to clay.
Just give me the restless power of the wind
Give me the comforting glow of a wood fire…
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